Und das immer mit der Zielsetzung, Euch dabei Lösungen für die Trainingspraxis anzubieten. Aufgrund des aktuellen Forschungsstandes, ersten Erfahrungen aus der Trainingspraxis und plausibler kursierender Hypothesen, halte ich diese Themen für besonders reizvoll:
- Echte Low-Carb-Diäten und deren Einfluss die Leistungsentwicklung im LZA I-Bereich Prof. Tim Noakes und Mitstreiter haben in diesem Jahr einen Stein ins Rollen gebracht, der unverrückbar schien. Sie konnten nachweisen, das echte, ketogene Low-Darb-Diäten (Kohlenhydratanteil Nahrung < 10-15 %) überzeugende Benefits bieten: für die Gesundheit, das subjektive Wohlbefinden und für die Leistungsfähigkeit bei submaximalen Belastungen - wie sie bei Marathon- und Ultramarathonrennen auftreten. Derzeit fehlen noch Untersuchungen, welche die Leistungsentwicklung in Langzeitdauer-Disziplinen I (LZA) unter die Lupe nehmen. 5.000 und 10.000 m-Rennen fallen in diese Kategorie. Diese vergleichsweise intensiven Wettkampfstrecken erfordern eine pro Zeiteinheit höhere Energiebereitstellung, die im „normal“ trainierten Energiestoffwechsel vor allem über die aerobe, in Teilen anaerobe Bereitstellung von Glukose abgesichert wird. Es existiert die Hypothese, dass eine eingestellte ketogene Stoffwechsellage (welche sich nach mehreren Wochen Low-Carb-Diät einstellen) vergleichsweise hohe Energieflußraten bereitstellen könne. Wenn dem so wäre, würde sich daraus ein echter Paradigmenwechsel in der Wettkampfernährung ergeben. Wenn die Hypothese zuträfe (was ich momentan für unwahrscheinlich halte), bliebe dennoch eine rein praktische Fragen offen: Wie kann man diese Art der Ernährung langfristig mit dem westlichen Nahrungsangebot mit maßvollem Aufwand umsetzen?
- Trainingsplanung im Amateur-Leistungssport Viele Lesende dieser Seiten sind ambitionierte Wettkampfläufer, die ihren Beruf in Vollzeit nachgehen. In Anbetracht der für Training und Wettkampf knappen Zeit, ergeben sich Konsequenzen für die Trainingsgestaltung. Eine wichtige Frage lautet deshalb: Mit welchen Trainingsinhalten und welcher Periodisierung erzielt man mit dem zur Verfügung stehenden Zeitbudget die beste Leistungsentwicklung. Hierzu gibt es viele anekdotenhafte Ausführungen, jedoch keine systematischen Auswertungen, was wiederum dem komplexen Geschehen „Adaptation“ geschuldet ist. Dennoch: Es wäre eine Herausforderung, in dieses Thema etwas tiefer einzusteigen, denn auch die einschlägigen Trainingsratgeber berücksichtigen diesen Aspekt nicht wesentlich. Ferner sind es die ganz praktischen Fragen der Alltagsorganisation, die den Leistungsfortschritt determinieren.
- Tapering, die x-te. Ja, dieses Thema wurde auch auf diesen Seiten schon intensiv behandelt. Tenor des Ganzen: Mit einer guten Taperstrategie kann man nennenswerte Leistungssteigerungen erzielen. Die Krux: die physiologischen Reaktionen auf solche Strategien sind hochindividuell, ein Rezept für alle gibt es nicht. Somit verbleibt für die Praxis eine entscheidende Fragestellung: Mit welcher klugen Vorgehensweise nähere ich mich meiner persönlichen Erfolgsstrategie an. Hilfreiche Ansätze aus der Praxis sollen herausgearbeitet und angeboten werden.
- Mentales Training: Was? Wie? Wann? Auch hierzu habe ich in den letzten Jahren so manchen Artikel geschrieben. Im Amateursport setzt sich diese Trainingskomponente nicht vollends durch: es scheitert in der Regel an der Umsetzung, weil die Techniken und Übungen nicht von einem Experten angeleitet und mittelfristig begleitet bzw. rückgemeldet werden. Erfolgreiches Mentaltraining erfordert eine dauerhafte Änderung von Trainingsroutinen. Ungeachtet dessen ist die Wirksamkeit von Mentaltraining im Ausdauersport unbestritten. Die Gestaltung eines Übungsbaukastens für Amateursportler (samt Bereitstellung von Video- und Audioelementen) könnte die Umsetzungsbarriere für denen einen oder andere Amatuerathleten deutlich herabsetzen und damit eine positive Leistungsentwicklung unterstützen.
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